Scroll Top

Ausgabe #68: Wie viel Potential hat der Getränkeriese Coca-Cola noch?

(elainemgsPixabayPixabay Lizenz)


Muss ich hier überhaupt noch eine Einleitung schreiben? Das Unternehmen kennt nun wirklich jeder. Und ich lehne mich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass jeder von euch auch schon einmal Kunde des Konzerns war. Egal ob Coca-Cola, Fanta, Sprite oder (warum auch immer) Coke Light – jeder hat doch seinen persönlichen Favoriten. Trotzdem bin ich selbst immer wieder überrascht wie viele Marken noch zur Coca-Cola Company gehören – wie Fuze Tea oder die Innocent Smoothies. Also sehen wir uns die aktuelle Situation des bekannten Getränkeriesen etwas näher an.


Coca-Cola – Kurzportrait

The Coca-Cola Company ist ein weltweit agierender Getränkekonzern. Hauptsegment des Global Players sind Erfrischungsgetränke. Das Unternehmen verkauft seine Produkte in über 200 Ländern und besitzt über 500 Marken. Zu diesem Markenportfolio gehören unter anderem Coca-Cola, Fanta, Sprite, Fuze Tea, Minute Maid, Powerade, Schweppes, Innocent und Costa Coffee. Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta, Georgia, besitzt außerdem ca. 19% der Aktien des Energy Drink Herstellers Monster Beverage.
Das namensgebende Getränk wurde 1886 erfunden. Relativ schnell wurde auf ein dezentrales Lizenzsystem umgestellt. Dieses wurde bis heute beibehalten. Das bedeutet, dass die Coca-Cola Company Lizenzen an ihre Abfüllpartner vergibt. Durch diese Lizenzen erlangen die Abfüllpartner das Recht die Produkte zu produzieren, abzufüllen und im jeweiligen Geschäftsgebiet zu verkaufen.
(Vgl. The Coca-Cola Company: https://www.coca-colacompany.com/our-company/infographic-coca-cola-at-a-glance; Coca-Cola Deutschland: https://www.coca-cola-deutschland.de/unternehmen)

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Coca-Cola Super Bowl Commercial: Hulk vs. Ant Man (Quelle: YouTube)

2019 startet gut

Die Nettoumsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5% auf 8,02 Mrd. US-$. Das Betriebsergebnis stieg um satte 29% auf 2,34 Mrd. US-$. Damit ergibt sich eine EBIT-Marge von über 29% fürs erste Quartal 2019. Im ersten Quartal 2018 betrug die EBIT-Marge knapp 24%. Auch bereinigt um Währungseffekte bleibt immer noch eine Steigerung des Betriebsergebnisses von 16%. Der Gewinn stieg um 22% auf 1,70 Mrd. US-$.
Die größten Märkte sind weiterhin „North America“ (2,68 Mrd. US-$), gefolgt von „Europe, Middle East & Africa“ (1,77 Mrd. US.$) und „Asia Pacific“ (1,19 Mrd. US-$).
Für 2019 geht Coca-Cola von einem organischen Umsatzwachstum von 4% aus sowie von einer bereinigten Betriebsergebnissteigerung von 10% – 11%. (Vgl. The Coca-Cola Company: https://www.coca-colacompany.com/press-center/press-releases/coca-cola-reports-solid-operating-results-in-first-quarter)


Softdrinks sind immer noch das Hauptgeschäft

2018 waren die „Sparkling Soft Drinks” für über 50% des Verkaufswertes verantwortlich. Zu diesem Bereich zählen Coca-Cola, Diet Coke, Sprite, Fanta, Schweppes und Fresca. „Juice, Diary & Plant-Based“ machte round about 10% aus. Hierunter fallen z.B. Minute Maid und Innocent. Jeweils ca. 15% entfielen auf „Water and Sports“ mit Powerade und Aquarius und „Tea and Coffee“ mit Honest Tea und meinem persönlichen Favoriten Fuze Tea – und zwar der mit Pfirsich Hibiskus. Fuze Tea wurde 2018 in mehreren größeren europäischen Märkten eingeführt. (Ich habe Fuze Tea z.B. das erste Mal im letzten September in Kotor (Montenegro) getrunken – nur so als kleine Randnotiz.).
Der Rest lief unter „Energy“. Die Energy Drink Marken gehören zu Monster Beverage, an dem die Coca-Cola Company, wie schon erwähnt beteiligt ist. (Vgl. The Coca-Cola Company:  Company 2018 Business & Sustainability Report)


Auf zu neuen Ufern

Am 31.08.2018 verkündete Coca-Cola, dass es die britische Kaffeehaus-Kette Costa Coffee für 3,9 Mrd. britische Pfund übernehmen wird und wildert somit direkt im Revier von Starbucks. Costa Coffee ist mit knapp 4.000 Filialen die weltweite Nummer 2 hinter Starbucks und Marktführer in Großbritannien. (Vgl. Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/whitbread-coca-cola-kauft-die-britische-kette-costa-coffee-fuer-4-3-milliarden-euro/22979998.html?ticket=ST-553851-uoVdlUDJuepzADbKTCMT-ap2)

Mit diesem Deal möchte Coca-Cola sein Sortiment erweitern und weniger abhängig von den Softdrinks werden. „Tatsächlich stehen Getränkekonzerne wie Coca-Cola seit Längerem unter Druck. Zwar sind die Getränke der Weltmarke bis heute erfolgreich, aber zuletzt kam der Aktienkurs der Firma an den Börsen nicht recht vom Fleck: Viele Investoren malen der Firma keine große Zukunft aus, weil Verbraucher zunehmend gesündere Alternativen verlangen. […] “Mit diesem Deal setzen wir auf das stark wachsende Kaffeegeschäft”, sagte Coca-Cola-Chef James Quincey dem “Wall Street Journal”. Seinem Unternehmen gehe es vor allem darum, das Kaffeegeschäft auszubauen, und nicht nur, zu einem Betreiber von Kaffeelokalen zu werden.“ (Vgl. Spiegel Online: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/warum-coca-cola-den-starbucks-rivalen-costa-coffee-kauft-a-1226149.html)
Die Übernahme wurde am 03.01.2019 abgeschlossen.

Seit 2015 ist die Coca-Cola Company an Monster Beverage beteiligt. Bisher war die Beteiligung am Energy Drink Hersteller ein sehr lukratives Geschäft. Der Aktienkurs von Monster stieg seit 2015 um über 60%. Monster konnte seinen Jahresüberschuss von 546 Mio. US-$ im Jahr 2015 auf über 990 Mio. US-$ (2018) steigern.


Coca-Cola sucht nach neuen Ufern um das Wachstum voranzutreiben. Dabei stößt das Unternehmen unter anderem in Branchen wie Kaffee und Energy Drinks vor. Weiterhin ist Coca-Cola eine der bekanntesten Marken der Welt. Laut aktueller Brand Finance US 500 liegt Coca-Cola auf Platz 17 (Sprite auf Platz 151 und Fanta auf Platz 235). Bei BrandZ Top 100 Most Valuable US Brands schaffte es Coca-Cola sogar auf Platz 12. Die Markenstärke des Unternehmens ist beeindruckend. Auch die Strategie wachstumsstärkere Märkte anzugreifen macht mehr als Sinn. Trotzdem bin ich skeptisch, ob aus dem Unternehmen, dessen größter Aktionär Warren Buffett ist (Berkshire Hathaway besitzt mit 400.000.000 Aktien knapp 10% von Coca-Cola), in nächster Zeit eine außergewöhnliche Wachstumsmaschine wird. Coca-Cola ist ein grundsolides Unternehmen, das steht außer Frage. Aber ich bin der Meinung, dass man weiterhin von einem eher gemäßigten Wachstum ausgehen sollte.


Und jetzt seid ihr wieder gefragt: Wie steht ihr zu Coca-Cola? Seid ihr investiert? In welchen Segmenten hat Coca-Cola eurer Meinung nach die größten Potentiale? Und welche Marken stehen bei euch hauptsächlich im Kühlschrank? Haut in die Tasten und schreibt uns eure Meinung – gerne auch auf Facebook oder Instagram. Für interessante Diskussionen könnt ihr euch auch unserer Facebook-Gruppe The Value Investing Circle anschließen.
Außerdem könnt ihr hier einen Blick auf unser wikifolio werfen.


Abschließend, wie immer, noch einen schönen Tag und viel Spaß und Erfolg beim Investieren! ?


Euer freundlicher Value Investor aus der bayrischen Nachbarschaft


Daniel „D!“ Bleicher


Disclaimer

Hinweis nach §34b WpHG: Wir können teilweise selbst direkt oder indirekt im Besitz der angesprochenen Wertpapiere sein. Die Unternehmensanalyse stellt keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

Risikohinweis: Die analysierten Aktien unterliegen Kursschwankungen. Im Extremfall ist auch ein Totalverlust möglich.

Verwandte Beiträge

Hinterlasse einen Kommentar