In welchen Burger würde ich mein Geld lieber reinstecken?
Unternehmensgeschichte
McDonald’s
Das goldene „M“ ist wahrscheinlich eines der bekanntesten Zeichen weltweit. Hier ein kurzer Überblick über die Historie des Unternehmens mit den goldenen Bögen („Golden Arches“):
1940 eröffneten die Brüder Richard und Maurice McDonald ihr erstes Restaurant in San Bernardino, Kalifornien.
1955 Ray Kroc übernimmt das Restaurant-Konzept der McDonald Brüder.
1966 hat Ronald McDonald seinen ersten Auftritt im US-Fernsehen.
1968 erblickt der Big Mac das Licht der Welt
1971 eröffnet in München das erste McDonald’s Restaurant Deutschlands.
1993 eröffnet das erste McCafé in Australien.
(Vgl. McDonald’s: https://www.mcdonalds.de/de/uber-uns/geschichte)
Burger King
Burger King gehört zusammen mit der kanadischen Schnellrestaurant-Kette Tim Hortons (1. Filiale: 1964 in Hamilton (Ontario)) zur Holding Restaurant Brands International. Da es bei uns um Aktien geht und man nur in das Unternehmen Restaurant Brands International investieren kann, werde ich bei diesem Vergleich nicht nur die Daten und Fakten von Burger King, sondern auch von Tim Hortons hinzuziehen. Aber zunächst einmal zur Geschichte von Burger King:
1954 eröffneten James McLamore und David Edgerton das erste Burger King Restaurant in Miami, USA.
1957 wurde der Whopper erfunden.
1976 eröffnet Burger King das erste Restaurant in Deutschland in Berlin.
2010 wurde Burger King von der brasilianischen Investmentgesellschaft 3G Capital für 4 Mrd. US-$ gekauft.
2014 gab Burger King die Fusion mit Tim Hortons zu Restaurant Brands International bekannt. 3G Capital ist weiterhin Hauptaktionär (51 % der Aktien) von Restaurant Brands International.
2017 hat Restaurant Brands International auch noch Popeyes Louisiana Kitchen für 1,8 Mrd. US-$ übernommen. (Vgl. Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Restaurant_Brands_International)
(Vgl. Burger King: https://www.burgerking.de/submenu/unternehmen/ueber-uns & Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Burger_King)
Man sieht also, dass sowohl McDonald’s als auch Burger King auf eine lange Unternehmensgeschichte zurückblicken können.
Unternehmensgröße
Zunächst einmal sollten wir uns ansehen wie die Unternehmen ihr Geld verdienen. Tim Hortons verdient das meiste Geld durch „direkt-betriebene“, also vom Konzern selbst betriebene Restaurants. Burger King hingegen erhält einen Großteil des Geldes über Franchising. McDonald’s hat mehr oder weniger den Mittelweg gewählt. Dies erklärt meiner Meinung nach auch warum Burger King mit Abstand am wenigsten Umsatz generiert. BK erhält nur den Anteil, welcher in den Franchise-Verträgen vereinbart wurde. Wenn die Restaurants direkt vom Konzern betrieben werden, fließt jeder Dollar, der eingenommen wird, natürlich auch direkt in den Konzern. (Wenn ich mich irre, dann bitte berichtigt mich in den Kommentaren. :)) Hier jedoch nicht Umsatz und Gewinn verwechseln! Doch dazu kommen wir später noch. Jetzt aber zum direkten Vergleich:
Die Umsätze von McDonald’s sind fast sechsmal so hoch wie die gesamten Umsätze von RBI. Zusätzlich hat das „goldene M“ auch noch knapp doppelt so viele Filialen, welche im Schnitt knapp 700.000 US-$ Umsatz generieren.
Die Filialen von RBI (Franchise und direkt) generieren im Schnitt 200.000 US-$, wobei man sagen muss, dass BK hier den Umsatzschnitt pro Filiale extrem nach unten drückt (TH durchschnittlich 650.000 US-$ pro Filiale). Sehr verwundert war ich (oder bin ich immer noch) darüber, dass Tim Hortons mehr Geld erwirtschaftet als Burger King. Aber wie schon angesprochen hat das womöglich mit dem Geschäftskonzept zu tun – To franchise or not to franchise. That’s the question.
Der zweite Punkt, der ins Auge sticht, ist der Umsatz von TH in 2014. Zur Erklärung zitiere ich den Annual Report 2016 von RBI:
„We have consolidated the results of operations of Tim Hortons commencing on the acquisition date of December 12, 2014, and the changes in our results of operations for 2015 as compared to 2014 are largely driven by the inclusion of the results of operations of TH for a full year in 2015 compared to the period of December 12, 2014 through December 28, 2014 in 2014.” (Vgl. Annual Report 2016 Restaurants Brands International Inc.)
Das heißt: TH ist erst seit 12.12.2014 Teil von RBI und somit können auch nur ab diesem Zeitpunkt die Umsätze hinzugerechnet werden. Im Geschäftsjahr 2014 waren das nur noch ein paar Tage. Klingt dann irgendwie auch logisch.
Noch kurz ein paar Randnotizen zur Situation in Deutschland:
McDonald’s hat 1470 Filialen in Deutschland (Stand: 20.02.2018), welche einen Umsatz von über 3 Mrd. € erwirtschaften. Burger King hat 700 Filialen in Deutschland (Stand: 20.02.2018), welche dabei einen Umsatz von über 900 Mio. € erwirtschafteten. (Diese 900 Mio. erwirtschaften die Filialen, RBI bekommt lediglich den Teil des Geldes, der Ihnen über den Franchise-Vertrag zusteht – zumindest wäre das meine Erklärung der Zahlen. :)). Tim Hortons gibt’s bei uns nicht. (Vgl. Statista: https://de.statista.com/themen/275/mcdonalds/ & https://de.statista.com/themen/1099/burger-king/)
Round 1: Punkt McDonald’s
Okay, der Vergleich ist etwas komplizierter geworden als ich ursprünglich dachte, da es in Sachen Umsatz einen großen Unterschied ausmacht, ob die Filialen vom Konzern selbst betrieben werden oder über Franchise-Modelle. Jedoch ist es ziemlich eindeutig, dass die Runde „Unternehmensgröße“ – trotz sinkender Umsätze – an McDonald’s geht.
Marke
(Vgl. Forbes “The World’s Most Valuable Brands”: https://www.forbes.com/powerful-brands/list/; Gefiltert “Restaurants”)
Sehr gut für diesen Vergleich ist auch das jährliche Ranking von Brand Finance, „Brand Finance Global 500“:
(Vgl. Brand Finance „Brand Finance Global 500 2018“: http://brandfinance.com/knowledge-centre/reports/brand-finance-global-500-2018/)
BK taucht in beiden Rankings nicht auf. Burger King war 2017 bei „Brand Finance Global 500“ noch auf Platz 329 zu finden. Naja ich glaube, dass es diese Runde auch wieder eine klare Sache ist.
Round 2: Punkt McDonald’s
Auch wenn bei RBI zwei bekannte Marken unter einem Dach vereint sind, hat das Unternehmen in Sachen Markenstärke keine Chance gegen die goldenen Bögen.
Profitabilität
Zunächst einmal fällt auf, dass der Jahresüberschuss von BK und TH nicht den gesamten Jahresüberschuss des Dachunternehmens Restaurant Brands International ergibt. Das dürfte man auf Konsolidierungseffekte zurückführen können. („Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden zunächst die Einzelabschlüsse der Konzernunternehmen vereinheitlicht und zu einem Summenabschluss summiert. Anschließend wird dieser durch Konsolidierungsmaßnahmen um die Verflechtungen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Konzernunternehmen bereinigt.“ (Vgl. Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Konzernabschluss))
Wie ich in „Runde 1“ schon erwähnt habe, darf man Gewinn nicht mit Umsatz verwechseln. Der Umsatz bezieht alle Gelder ein, die das Unternehmen in einem Geschäftsjahr eingenommen hat. Der Gewinn oder Jahresüberschuss ist dann der Teil des Umsatzes, der nach Abzug aller Kosten, Zinsen, Steuern usw. unterm Strich noch übrig bleibt. Deswegen kann man anhand der Umsatzrendite (Verhältnis Gewinn zu Umsatz) erkennen wie profitabel das Unternehmen wirtschaftet.
Hier sieht man vor allem, dass das Geschäftskonzept von Burger King (90 % Franchise) sehr profitabel ist. Das ist auch nicht überraschend, da die Kosten für den Betrieb eines Restaurants bei den Franchisenehmern anfallen und nicht bei Burger King selbst. Bei TH sieht es so aus als wäre es einfach ein überaus profitables Unternehmen, obwohl viele Restaurants selbst betrieben werden. McDonald’s hinkt in Sachen Profitabilität beiden hinterher.
Round 3: Punkt Restaurant Brands International
Obwohl bei RBI durch Konsolidierungseffekte etwas an der Profitabilität verloren geht, hat der Mutterkonzern von Tim Hortons und Burger King hier immer noch die Nase vorn. Somit holt Restaurant Brands International diesen Punkt und verkürzt auf 1:2.
Endstand: McDonald’s 2:1 Burger King (Restaurant Brands International)
In diesem Vergleich der beiden Burger-Giganten geht das goldene „M“ knapp als Sieger hervor.
Jedoch muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass dies eine sehr oberflächliche Analyse der Unternehmen ist. Um eine rationale Investitionsentscheidung treffen zu können müssten Andreas und ich noch mehr ins Detail gehen und z.B. weitere Kennzahlen hinzuziehen. Auch solche Dinge wie Zukunftsaussichten, Management usw. müssten noch betrachtet und diskutiert werden.
Aber trotzdem lohnt es sich meiner Meinung nach einen genaueren Blick auf beide Unternehmen zu werfen, weil wir hier – bei einem passenden (günstigen) Preis natürlich – zwei interessante Aktien haben. Deswegen sind auch beide Unternehmen auf unserer „Watchlist“.
Fun Fact am Rande: Warren Buffett ist über Berkshire Hathaway an Restaurant Brands International beteiligt.
Und jetzt seid ihr gefragt: Wie steht ihr zu den Unternehmen? Lieber McDonald’s oder Burger King? Oder beide? Habt ihr schon Aktien von einem der beiden oder wollt welche kaufen? Oder denkt ihr euch nach diesem Artikel einfach „Mir scheißegal, ich hab jetzt Hunger“? Haut in die Tasten und schreibt uns eure Meinung – gerne auch auf Facebook oder Instagram.
Abschließend, wie immer, noch einen schönen Tag und viel Spaß und Erfolg beim Investieren! ?
Euer freundlicher Value Investor aus der bayrischen Nachbarschaft
Daniel „D!“ Bleicher
Disclaimer
Hinweis nach §34b WpHG: Wir können teilweise selbst direkt oder indirekt im Besitz der angesprochenen Wertpapiere sein. Die Unternehmensanalyse stellt keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.
Risikohinweis: Die analysierten Aktien unterliegen Kursschwankungen. Im Extremfall ist auch ein Totalverlust möglich.
Du hast die tolle Gutschein-App von Burger King vergessen 🙂
Zudem ist der Crispy Chicken mit Käse ungeschlagen!
Ganz klar -> Burger King 🙂
Diese Argumente darf man natürlich nicht vernachlässigen! 😉