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Ausgabe #15: Die Eigenkapitalrendite

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Bild von Wokandapix (Quelle: pixabay.com)

Hier kommt sie. Eine der wohl wichtigsten Kennzahlen, wenn es darum geht Unternehmen zu finden, die aus Value Investing Sicht in Frage kommen könnten. Die Eigenkapitalrendite (Englisch: Return on Equity). Aber warum ist sie so wichtig? Als Value Investor legt man einen sehr großen Wert auf das Eigenkapital. Denn es zeigt an, was die Shareholder dem Unternehmen zur Verfügung gestellt haben als es Aktien ausgegeben hat. Deswegen ist auch die Eigenkapitalquote für mich eine so wichtige Kennzahl, da eine hohe Quote ein gut finanziertes Unternehmen anzeigen kann, dass auch in Krisenzeiten auf einem nicht zu großen Schuldenberg sitzt. Auch bei unserer Unternehmensbewertung spielt das Eigenkapital eine sehr große Rolle. Wir machen dabei nämlich nichts anderes als einen Wert für das Eigenkapital eines Unternehmens zu berechnen, damit wir den inneren Wert einer Aktie errechnen können.

Aber wie berechnet sich diese Rendite nun? Eigentlich ist das wie so oft im Bereich Value Investing denkbar einfach. Die Eigenkapitalrendite setzt den Jahresüberschuss (Englisch: Net Income) ins Verhältnis mit dem Eigenkapital (Englisch: Total Equity) und sieht wie folgt aus:

 

Formel_1_#15

Die Eigenkapitalrendite wird in der Regel in Prozent angegeben. Wenn wir Aktien eines Unternehmens kaufen, sind wir an dessen Eigenkapital beteiligt. Das heißt nichts anderes, als das uns die Eigenkapitalrendite die „Verzinsung“ unseres Investments angibt. Auf gut Deutsch: Wie gut wirtschaftet das Unternehmen mit unserem Geld? Man kann die Eigenkapitalrendite auch als ersten Eindruck eines Unternehmens verstehen. Sie ist quasi der Händedruck, den uns das Unternehmen bei seiner Vorstellung gibt und liefert uns eine Vorstellung darüber, ob das Unternehmen auf den ersten Blick ein gutes Investment sein könnte.

Sehen wir uns die Zahlen einmal konkret anhand der Bilanz und G&V von Disney an.

 

Disney_Balance_Sheet

Disney_Income_Statement

(Disney Annual Report 2017)

 

Setzt man die Zahlen ein erhält man:

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Disney besitzt folglich eine Eigenkapitalrendite von ca. 21%. Das heißt, dass Disney mit dem Kapital der Shareholder sehr gut gewirtschaftet hat. Aber Vorsicht, das bedeutet natürlich NICHT, dass Disney das auch zwangsläufig auf dem Aktienmarkt eingebracht hat! Es gibt nur an, was Disney realwirtschaftlich mit dem Eigenkapital der Shareholder so treibt und wie effizient es dabei ist. „Return on Equity simply tells us how much the company has been able to grow the owners’ money during the year.” (Vgl. Stig Brodersen, Preson Pysh: Warren Buffett Accounting Book: Reading Financial Statements for Value Investing)

Sollte es wirklich so etwas wie eine Lieblingskennzahl unseres allseits beliebten Value Investoren Warren Buffett geben dann ist es wohl die Eigenkapitalrendite. Schon in dem Berkshire Hathaway Shareholder Letter von 1977 schrieb Buffett: „Except for special cases (for example, companies with unusual debt-equity ratios or those with important assets carried at unrealistic balance sheet values), we believe a more appropriate measure of managerial economic performance to be return on equity capital.”

Man muss genau aufpassen was das nun heißt. Die Eigenkapitalrendite ist laut Buffett sehr gut dazu geeignet die Performance des Managements zu testen. Eine hohe Eigenkapitalrendite bei gleichzeitig geringer Verschuldung (also einer hohen Eigenkapitalquote) zeigt an, was das Management mit dem ihm zur Verfügung gestellten Kapital erwirtschaftet hat. Natürlich muss man diese Kennzahl auch branchenintern vergleichen und auch immer die aktuelle Verschuldung im Blick haben. Aber wir bei Bavarian Value legen einen sehr großen Wert auf eine möglichst hohe Eigenkapitalrendite bei einer möglichst geringen Verschuldung. Es bringt daher nichts die Eigenkapitalrendite losgelöst anzuschauen. Man muss sie auch immer in Bezug zur Eigenkapitalquote setzen. Eine hohe Eigenkapitalrendite bei geringer EK-Quote ist keine Kunst, falls aber beides einen hohen Wert besitzt, ist das eine sehr gute Grundlage.

 

Was ist eure „Lieblingskennzahl“, wenn es darum geht ein Unternehmen zu analysieren? Haltet ihr eine hohe Eigenkapitalrendite für genauso wichtig wie wir? Diskutiert mit und lasst uns einen Kommentar hier oder teilt uns eure Meinung auf Facebook oder Instagram mit!

 

Abschließend wünsche ich euch wie immer noch einen schönen Tag und viel Spaß und Erfolg beim Investieren! ?

 

Eurer freundlicher Value Investor aus der bayrischen Nachbarschaft

 

Andi

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